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Kein Thriller, kein Krimi, aber spannend!!!
Lund, Schweden.
Die neunzehnjährige Stella wird des Mordes beschuldigt. Natürlich glauben ihre Eltern das nicht, auch wenn alle Indizien gegen sie sprechen.
In verschiedenen Kapiteln beschreiben die Eltern und Stella unabhängig voneinander die gleichen Situationen. In Rückblenden wird aus unterschiedlicher Sicht Stückchen für Stückchen zusammengetragen, damit der Leser sich ein Bild davon machen kann, wie das Leben der Familie vor der Tat ablief.
Der Vater Pfarrer, die Mutter eine erfolgreiche Anwältin und Stella ein aufsässiger Teenager.
Die Charaktere sind sehr authentisch, der Leser darf bei jedem der drei etwas ins Gefühlsleben hineinschauen.
Was würde man tun, um sein Kind zu schützen, auch wenn man weiß, es lügt? Kann ein Pfarrer wirklich gegen alles verstoßen, was er jahrelang mit Überzeugung gepredigt und gelebt hat? Die Mutter blieb mir lange Zeit etwas undurchsichtig, doch dafür findet man später eine Erklärung. Den Leser beschäftigt nur die Frage: War Stella es und wenn ja, weshalb? Es gab einige Personen, die ich als Täter in Verdacht hatte, da der Autor gekonnt zwischen den Personen, der Gegenwart und der Vergangenheit hin- und herwechselt. Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit oben gehalten, natürlich nur für die Leser, die keinen Mord, Totschlag und blutrünstige Szenen erwarten. Bei `Die Lüge` handelt es sich um einen Roman, keinen Thriller oder Krimi.
Leider ist die Auflösung am Ende sehr kurz gefasst, ich hätte sie mir etwas ausführlicher gewünscht. Trotzdem empfand ich `Die Lüge` spannend und kurzweilig und ich hoffe, es gibt bald mehr von Mattias Edvardsson zu lesen.
Ich danke dem Limes Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.