Rezension: `Jahre aus Seide` von Ulrike Renk



* * *
Zu langatmig!!

















Der erste Teil der Trilogie um die Jüdin Ruth Meyer beginnt 1926, der Vater verdient gut, die Familie kann sich Bedienstete leisten und hat ein schönes Leben.


Die ersten drei Viertel des Buches handeln nur von der Kindheit Ruths. Der Leser erfährt, wie sie nähen lernt, ihre Puppenkleider selbst herstellt, mit Freunden spielt, was sie genau spielen usw. Sehr ausführlich wird auch über das Essen gesprochen, was es wann gibt, wer was zubereitet, wie oft gespült wird. Für mich zu viele uninteressante Details, das fand ich doch sehr ermüdend. Eigentlich war es eher ein Jugendbuch, auch wegen des kindlich naiven Schreibstils. 

Unbeschwert wächst Ruth zu einem Teenager heran, doch dann ändert sich alles, denn die Judenverfolgung beginnt. Irgendwann darf Karl Meyer nicht mehr arbeiten, die Kinder dürfen nicht mehr zur Schule oder zu sonstigen Veranstaltungen gehen. 

 Die politische Lage wird häufig mit den Verwandten diskutiert, denn niemand, erst recht kein Jude, darf mehr die Augen vor der Wahrheit verschließen.
Kann man als Jude noch in Deutschland bleiben, wo es  von Tag zu  Tag immer schlimmer wird? Synagogen brennen, Männer werden verhaftet und deportiert und es gibt keinerlei Perspektiven mehr. Doch eine Auswanderung ist gar nicht so einfach, viele Voraussetzungen müssen erfüllt werden.

 Erst im letzten Viertel des Buches, als Ruth älter wurde, kam etwas mehr Spannung auf. Das hat mir auch gut gefallen, aber insgesamt war mir `Jahre aus Seide` zu langatmig und ich werde sicher auf die nächsten beiden Bände verzichten.


                               


Ich danke  Netgalley  und dem Aufbau Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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