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Spannender Roman über die Zeit der Hexenverfolgung!!
1484, Susanna lebt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter mit dem Vater und den Brüdern zusammen. Oftmals findet sie Trost bei Bruder Heinrich Kramer, dem Prior des Klosters und päpstlicher Inquisitor. Er bezeichnet sich als Freund der Familie, weil er mit Susannas Mutter aufgewachsen ist.
Susanna erzählt in der Ich- Form, doch der Leser erfährt in einem anderen Handlungsstrang alles aus Heinrichs Sicht.
Die junge Frau hat es ihm angetan, er begehrt sie und versucht, ihr einzureden, sie sei im Kloster gut aufgehoben. Als sie sich seinem Rat und seinen widerlichen Annäherungsversuchen widersetzt, schwört er Rache.
Heinrich Kramer, inzwischen Henricus Institoris, der Herausgeber des Hexenhammers, interessiert sich irgendwann gar nicht mehr für die Belange seines Klosters, sondern sitzt Stunde um Stunde, und schreibt teils völlig wirres Zeug zusammen. Als Inquisitor reist er zudem durchs Land und versucht, Hexen zu verhören. Willkürlich klagen Menschen sich gegenseitig an, denunzieren ihre Nachbarn und bezichtigen sie der Hexerei. Nur allzu gerne macht Heinrich den Frauen den Prozess.
Susanna lebt schon einige Zeit in Straßburg, als Heinrich es schafft, zuzuschlagen. Seine größte Mission ist die Hexenverfolgung und was liegt näher, auch Susanna als eine zu bezichtigen? Denn sie muss ihn ja verhext haben, wenn er ihr nicht widerstehen kann und auch nach Jahren noch dauernd an sie denkt.
Ich habe schon sehr viel zu dem Thema gelesen, doch jedesmal erschüttert es mich aufs Neue. Wie grausam die Kirche vorgegangen ist, diese schrecklichen Foltermethoden, um den Angeklagten Geständnisse zu entlocken.
Susanna ist mir schnell ans Herz gewachsen, ich habe mit ihr gezittert und gelitten, denn meist hatten die jungen Frauen niemanden, dem sie sich anvertrauen konnten und wenn, wurde es anschließend gegen sie verwendet.
Astrid Fritz hat mich mit ihrer Geschichte total begeistert und ich habe das Buch in zwei Tagen verschlungen. Susanna und ihre Familie sind fiktive Personen, aber Heinrich gab es wirklich und auch sein Werk `Der Hexenhammer` hat ihn lange überlebt und galt sozusagen als Bibel für die Hexenverfolgung.
Ein spannender, gut recherchierter Roman über die Hexenverfolgung durch Henricus Institoris.
Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.