[Rezension] Hörbuch: Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen von Sarah J. Maas

Genervtes Stöhnen und Augen verdrehen





Buch von Sarah J. Maas
Genre: Fantasy
Länge: 16 h 55 min. ungekürzt, 2 mp3-CDs
Sprecherin: Ann Vielhaben
Erschienen: März 2017
Kaufen könnt ihr es hier



Klappentext:


"Als die Jägerin Feyre einen Wolf tötet, erscheint eine wilde Kreatur und fordert Wiedergutmachung. Feyre muss ihr in das verborgene Land Prythian folgen und erkennt, dass sie nicht von einem Tier, sondern von Tamlin, einem todbringenden Fae, entführt wurde. Doch aus dem kalten Hass der Jägerin wird bald lodernde Leidenschaft. Als Tamlins Leben von der grausamen Amarantha bedroht wird, steigt Feyre hinab in das Reich der dunklen Herrscherin. Nur wenn ihre Liebe zu Tamlin stark genug ist, kann sie hier unten überleben. Sprecherin Ann Vielhaben entführt in eine Welt voll fantastischer Kreaturen, starker Gefühle und großer Leidenschaft."


Meine Meinung:


Gleich mal vorweg, ich habe das Buch gehört und nicht gelesen ☺ darum gebe ich die Namen genauso wieder wie ich sie verstanden habe. Also nicht wundern wenn ich sie falsch schreibe, so ist es eben bei mir angekommen.

Die Story ist an das Märchen "Östlich der Sonne und westlich vom Mond" angelehnt und enthält auch dementsprechende Märchenelemente, ein verwunschener Prinz, die böse Hexe, drei Aufgaben, eine Portion Kitsch, aber leider keinen tieferen Sinn. Mich hatte die Story unter anderem an "Die Schöne und das Biest" erinnert. Belle, äh Feyra die sich um ihren Vater kümmert, sich opfert für ihre Famile und der unvermeidliche Prinz, aka High Lord.

Feyras Familie landet unverschuldet in Distrikt 12 und was bleibt ihr anderes übrig als auf die Jagd zu gehen, um sie alle vor dem Hungertod zu schützen. Natürlich jagt sie mit Pfeil und Bogen, was sie sich auch selbst beigebracht hat. Hätte sie sich mal besser mit Kartoffelanbau beschäftigt... Die Welt in der sie lebt habe ich nicht ganz verstanden, scheint sie irgendwie mittelalterlich zu sein, aber auch wieder nicht. So hat sie zum Beispiel ein nicht wirklich geheimes Verhältnis mit einem Jungen im Dorf das toleriert wird und malt mit Farbe aus Dosen. Wie auch immer, schon bald befindet sie sich in Briffien, der benachbarten Feenwelt, nicht freiwillig, aber deswegen wird es auch nicht interessanter. Diese trieft geradezu vor Kitsch und Klischees, wunderschön und gefährlich, ein protziges Schloss, traumhafte Kleider, atemberaubend gut aussehende Feenmänner usw. usf.

Feyra ist ein extrem anstrengender Charakter, bis auf ihre dummen, von vornherein zum Scheitern verurteilten Fluchtversuche und noch ein paar andere dämliche Aktionen, trägt sie nur dreimal aktiv zur Handlung bei. Wobei sie sich beim ersten Mal überhaupt in diese Situation bringt und Nummer zwei und drei hätten sich komplett vermeiden lassen, wenn sie das Rätsel gelöst hätte. Ihre Dummheit hat mich Nerven gekostet, ich bin nicht fertig geworden mit genervtem Stöhnen und Augen verdrehen. Manchmal auch gleichzeitig. Selten so einen passiven, jämmerlichen Charakter erlebt. Ihr Handeln ist weitestgehend von Männern fremdbestimmt und diese überzeugen hier auch nur mit gutem Aussehen. Das Opfer der Begierde heißt Tamlin, warum auch immer, ist offensichtlich gut gebaut, stinkreich und nachdem raus ist das er ein High Lord ist, gibt es kein Halten mehr für Feyra. Die Arme muss ihre Tage in Briffien in Tamlins Prunkbau verbringen. Was für eine Strafe! Außer gemeinsamen Abendessen mit Tamlin und Luschien gibt es nichts für sie zu tun. Genauso plätschert auch die Handlung dahin, es zieht sich ohne Ende. Woher die Liebesgeschichte plötzlich kam weiß ich nicht.

Ein kleiner Lichtblick in diesem Charakter Einheitsbrei bildet Emerenpfsa, die Böse in diesem Fall. Es gab ein paar Details an ihr die mir gefielen, z. B. der Ring mit dem Auge ihres Ex. Ansonsten sticht sie nur durch Einfallslosigkeit hervor. Seit wann sind kreuzigen, auspeitschen und die Haut in Streifen schneiden Foltermethoden der Feen? Wo bleibt die fiese, hinterhältige und raffinierte Grausamkeit dieses Volkes? Diese sucht man hier vergebens.

Mrs. Maas hat eine angenehm leichte Art zu erzählen, ich hatte keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Gestört hat mich, dass sie immer wieder Spannung aufbaut, dann aber in Geschwafel abdriftet und auch wenn sie den Faden danach wieder aufnimmt, was ihr nicht jedes Mal gelingt, ist dennoch die Luft raus. Leider ist das Buch gespickt mit Wiederholungen, was wiederum zu genervtem Stöhnen und gleichzeitigem Augen verdrehen geführt hat.

Die Sprecherin hat eine leidende, weinerliche Stimme, die ich sehr unpassend fand. So lange sie keine wörtliche Rede liest, geht es einigermaßen, aber alles andere wirkt gekünstelt und verstellt. Spricht sie die Frauenrolle, denkt man sie würde gleich losheulen und spricht sie den männlichen Part, erinnert sie stark an Dorie die walisch spricht. Es hat mich durchaus zum Schmunzeln gebracht, wenn auch an der falschen Stelle.

Ich werde wohl noch eine längere Pause vor Teil 2 einlegen, auch wenn der noch so gut sein soll. 

PS: Mit Riesand lockt man mich nicht von der Couch.

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