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Gelungener Start einer neuen Reihe !!
Die junge Aleydis de Bruinker hatte nichts dagegen, als ihr Vater sie mit dem, mehr als doppelt so alten, lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiraten wollte. Ihr Ehemann ist sehr liebevoll zu ihr und behandelt sie gut. Auch sie ist ihm zugetan und hat ihn aufrichtig lieb.
Als Nicolai plötzlich ermordet aufgefunden wird, bricht für Aleydis
erstmal eine Welt zusammen, denn es stellt sich heraus, dass ihr liebender Gemahl gar nicht so nett war, wie es schien und in viele dunkle Geschäfte verwickelt war.
Trotzdem will Aleydis wissen, wer ihn ermordet hat und dabei steht ihr der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve zur Seite.
Es gibt viele Leute, die ein Motiv hatten, Nicolai aus dem Weg zu schaffen und gerade die Familie des Gewaltrichters hätte auch allen Grund dazu gehabt.
Aleydis weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und wem nicht.
`Das Gold des Lombarden` ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Köln des 15. Jahrhunderts spielt. Es gibt zwischendurch ein Wiedersehen mit einigen Bekannten aus den Adelina- Bänden, was direkt ein vertrautes Gefühl aufkommen lässt.
Die Autorin hat sehr facettenreiche Charaktere geschaffen, wobei mir Aleydis besonders gefallen hat. Sie ist eine starke Frau, die gerne sagt was sie denkt und auch mutig ihren Weg geht. Sie verliert sich nicht in ihrer Trauer, sondern setzt sich couragiert gegen die Familie ihres Mannes durch, die darauf spekuliert, ein großes Stück vom Erbe abzubekommen.
Das Buch lässt sich flüssig lesen, der Schreibstil ist locker, wie man es von Petra Schier gewohnt ist. Interessant fand ich, etwas über die Arbeit eines Geldverleihers in einer Wechselstube zu erfahren, genauso wie über den Alltag mit seinen kleinen und größeren Sorgen.
Die Handlungsstätten in Köln sind mir bekannt, da ich hier wohne. Das macht natürlich nochmal einen besonderen Reiz aus, sich vorzustellen, wie es vor Hunderten von Jahren aussah..
Nur das Geplänkel und die dauernden Wortgefechte zwischen Aleydis und Vinzenz fand ich zwischendurch, vor allem nur wenige Tage nach Nicolais Tod, eher unglaubwürdig. Das war mir etwas zu viel und hat mich hinterher genervt.
Insgesamt hat mir `Das Gold des Lombarden` aber wieder gut gefallen und es gibt eine ganz klare Leseempfehlung von mir!!
Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.