NEW BLOOD Tod in London - Neue BBC-Krimiserie mit Vorlagen von Anthony Horowitz

© ZDF und Des Willie
TV-Tipp / TV-Kritik von Hannah Weidthaus

Drei Folgen der britischen Krimiserie "NEW BLOOD – Tod in London" werden sonntags ab 13. August 2017  um 22:00 Uhr im ZDF als Deutsche TV-Premiere ausgestrahlt.

Die beiden jungen Ermittler Arash "Rash" Sayyad (Ben Tavassoli) und Stefan Kowolski (Mark Strepan) recherchieren unabhängig voneinander in Londoner Behörden.  Während Straßenpolizist Rash sich Dank einer treffsicheren Beobachtung an einem Tatort sechs Monate lang probeweise als Trainee-Detective im C.I.D. (Criminal Police Department) beweisen darf, ermittelt Stefan als  Junior-Ermittler im Serious Fraud Office, dem staatlichen Betrugsdezernat.

Als Einwanderer der zweiten Generation verbindet sie nicht nur ihr Hobby Marathonlauf. Beide stehen wegen ihrer ethnischen Herkunft in Kombination mit ihren insistierenden, unkonventionellen Ermittlungmethoden, die so gut wie nie von Vorgesetzten autorisiert sind, nicht gerade auf der Karriereleiter in Richtung nach oben. Im Gegenteil. In den ersten drei Folgen stehen beide gleich mehrfach vor ihrer Kündigung.

Immer wieder kreuzen sich ihre Ermittlungen, was zu ungewöhnlichen Kooperationen führt. Dabei geht es in den ersten drei Episoden vorrangig um wirtschaftliche Themen, die zu Mord und Totschlag führen: Pharmazie- und Krankenversicherungsbetrug, skrupelloses Gebahren in der Bauwirtschaft und dubiose Praktiken einer internationalen Kinder-Hilfsorganistion. Alle Themen führen Rash und Stefan auch immer wieder zu Verwicklungen in heiklen politischen Kreisen.

Privat versuchen sie, sich zusammenzuraufen, teilen sich am Ende sogar eine Wohnung. Und das, obwohl Rash das Interesse Stefans an seiner Schwester Leila gar nicht gefällt.

"NEW BLOOD Tod in London" ist origineller als es der langweilige Serientitel vermuten lässt. Die beiden Protagonisten sind weder Überflieger- noch Versager-Typen. Mit einer Riesenportion Neugier, sportlich fit, dabei durchaus raffiniert agierend, schleichen sie sich in die Szene der Verbrechen ein und kommen erwartungsgemäß nicht ohne Blessuren wieder heraus.

Es macht Spaß den beiden modernen Ermittlern mit Humor, bei ihren Abenteuern zuzuschauen, auch wenn -oder gerade weil-  sie dabei  immer am Rande einer Kündigung balancieren. Und auch Rashs Kollege DS Derek Sands (Mark Addy) scheint noch für ein paar Überraschungen gut zu sein.

Die Fälle selber, erfordern schon etwas Konzentration, um alle Zusammenhänge und Verflechtungen von Politik und Wirtschaft mitzubekommen.

Die Musik-Songs einzelner Sequenzen (z.B. BLOODSTREAM von Ed Sheeran) findet man hier aufgelistet. Die eingesetzte Musik passt zu den London-Krimis, die sich wohltuend modern vom behäbigen Ermittlungstil einiger englischer "Country Side" Inspektoren abhebt.

Jede Episode ist in sich abgeschlossen und die ersten beiden Fälle lassen Anthony Horowitz sherlockianische Herangehensweise als Autor durchblitzen (Erster Tatort - Spuren an der Hand z.B.). In den ersten 3 Folgen gibt es keine aufzuklärende durchgängig horizontal erzählte Story, allerdings mündet Episode 3 in einem fortzuführenden Auftakt für weitere zu erwartende Folgen (7 Episoden in Großbritannien). Man darf sich darauf freuen.

Stefan Kowolski - Mark Strepan
Arash "Rash" - Sayyad Ben Tavassoli

DS Derek Sands - Mark Addy
Eleanor Davies - Anna Chancellor
Marcus Johnson - Ariyon Bakare
Leila - Aiysha Hart
DI Martin Heywood - Dorian Lough

Buch:
Anthony Horowitz (1 und 2), 
Daniel Fajemisin-Duncan (3) & Marlon Smith (3) 

Regie
Anthony Philipson (1 und 2), Bill Eagles (Teil 3)
Kamera Rasmus Arrildt
Musik Neil Davidge

Produzent - Eleventh Hour Films für BBC
Executive Producer - Jill Green
Co-Producer - Dean O‘Toole

Länge
Teil 1 x ca. 120‘
Teile 2 & 3 ca. 110‘

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