[Die Story hinter dem Buch] Frank Kodiak - Nummer 25


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Frank Kodiak - Nummer 25

 


Ich leide unter einer Berufskrankheit. Als Schriftsteller spalte ich dauernd Persönlichkeiten ab, die sich mal mehr, mal weniger selbstständig machen. Meistens verschwinden sie nach Abschluss eines Buches wieder und belästigen mich nicht mehr, aber damals, nachdem ich „Bleicher Tod“ beendet hatte, war es anders. Diese eine abgespaltene Persönlichkeit wollte unbedingt leben. Ich ließ sie, was blieb mir auch anderes übrig. Damals hatte sie noch keinen Namen, doch nachdem ich den Knaur Verlag von meiner Idee begeistern konnte, brauchte sie natürlich unbedingt einen. Ich nenne sie Frank Kodiak. Da schwingt ein bisschen meine Liebe zu Natur und Abenteuer mit. Ich bin ein Outdoorfreak, der kein Risiko scheut, und mitunter bin ich wochenlang draußen, erde mich, bereite mich auf ein neues Buch vor.

© Andreas Winkelmann

Ein Thema reizt mich dabei immer wieder. Die Psychopathie. Darüber ist viel geforscht und geschrieben worden, die Zusammenhänge sind klar, die klinischen Fakten unumstößlich. Es gibt eine Anomalie, die manche Menschen für uns „Normalos“ böse erscheinen lässt. Erschreckend dabei: Einer von 25 Menschen ist per Definition ein Psychopath. Wow! Was das allein für den kleinen Ort bedeutet, in dem ich lebe!

Seit Bleicher Tod, in dem ich diese Theorie bereits behandelte, interessiert mich die Frage, wozu ein Psychopath wirklich fähig ist. Und was passiert, wenn ich einen Psychopathen auf einen anderen hetze? Wer gewinnt mit welchen Mitteln? Dazu muss man wissen, dass Psychopathen hervorragende Manipulatoren sind. Deshalb findet man sie so oft unter Schauspielern, Politikern, Managern und ... Schriftstellern. Manipulieren, tricksen, töten, gewinnen. Sie lieben dieses Spiel. Frank Kodiak auch. Und er wendet es mit großer Freude bei seinen Lesern an.

© Andreas Winkelmann

Frank ist ein einfacher Bursche. Er braucht nicht viel. Einen Block, einen Stift, ein Platz im Freien. Schreibblockaden kennt er nicht. Wenn es mal nicht läuft, hackt er Holz, steigt auf Berge oder geht zum Jagen in den Wald - natürlich nur mit Pfeil und Bogen. Ich hatte Frank zu einigen meiner letzten Lesungen mit dabei, damit er mal unter Menschen kommt und die Leute ihn kennen lernen. Frank lebt sehr zurückgezogen und ist im Umgang mit Menschen ein wenig ... na, sagen wir, hölzern. Ich hoffe, dass legt sich noch, wenn er mit Nummer 25 auf Tour geht. Wer ihn erleben will, beachte bitte die Termine auf meiner Website: http://ift.tt/2skUWJE

© Andreas Winkelmann

Frank ähnelt also ein wenig der Hauptfigur aus Nummer 25, Andreas Zordan. Der Bestsellerautor lebt einsam und zurückgezogen am Waldesrand. Ich würde ihn nicht als Menschenfeind betrachten, aber sein Umgang mit anderen ist schon sehr speziell. Zordan hält sich selbst für einen Psychopathen, gibt damit sogar an, aber als er von einem echten Psychopathen herausgefordert wird, erkennt er schnell den Klassenunterschied. Es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod, bei dem es nur einen Sieger geben kann. Dabei gerät die junge Journalistin Greta Weiß zwischen die Fronten. In Greta hat sich Frank beim Schreiben richtiggehend verliebt. Ob das für sie von Vorteil ist? Wer weiß?

Wer mich und meine Biographie kennt, wird zwischen Frank Kodiak, Andreas Zordan und mir Ähnlichkeiten feststellen. Habe ich etwa den Überblick verloren? Tanzen meine abgespaltenen Persönlichkeiten mir auf der Nase herum?

Tja, liebe Leserinnen und Leser, findet es heraus. Nummer 25 hält für euch Antworten bereit.

Es grüßen aus den dunklen Kammern seiner Seele
Andreas und Frank


  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (3. Juli 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426520095
  • ISBN-13: 978-3426520093




Liebe Grüße,
Claudia

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